Lily: Herrchen parkt das Auto rückwärts vor der Garage und steigt aus. Er geht ums Auto herum und öffnet die Tür bei uns. Frauchen nimmt mich auf den Arm und Herrchen nimmt den rosa Korb (ich weiß genau, wie Luke über diese Farbe denkt, hihi ☺ !) mitsamt Luke und dann gehen die beiden mit uns ins Haus. Die Wohnungstür öffnet sich und auf den ersten Blick stellen wir eins fest: Hier sieht es nach viel Platz aus. SEHR viel Platz. Die beiden setzen Luke und mich ab und wir dürfen alleine und zu Fuß – nein, zu Pfote – die Wohnung inspizieren. Natürlich zücken die beiden wieder ihre Handies und fotografieren jeden vermeintlich tollen und lustigen Schritt von uns.
Hier ist echt einiges geboten. Als Erstes fällt uns das gaaanz große Kuschelbettchen im Wohnzimmer auf. Das ist so hellbraun und hat lustige Tierpfoten drauf. Und das Tollste: Auf dem Bettchen liegt Spielzeug für uns – ein brauner Stoffhund. Sofort vergessen wir alles um uns herum und sind von einer Sekunde auf die andere in unser Spiel vertieft. Hey – wir sind Labradore, wir können Kuscheltieren einfach nicht widerstehen !
Plötzlich quietscht es. Luke hat dem Kuschelhund in die Pfote gebissen und daraufhin hat er gequietscht. Cool ! Vorher bei Mami hatten wir einen Ball, der konnte auch quietschen. Fast hätten wir es mal geschafft, eine Melodie zu quietschen. Das werden wir hier bestimmt perfektionieren ☺ !
Während Luke noch weiter mit dem Hund beschäftigt ist und sich auf dem Bettchen von einer Seite auf die andere rollt und ganz offensichtlich zufrieden ist, fällt mir wieder ein, daß die Erkundungstour noch lange nicht beendet ist. So mache ich mich weiter auf den Weg und schaue mir alles genau an.
In der Küche steht bereits ein Napf mit Wasser – die sind echt auf Zack ! Nach der stundenlangen Autofahrt (Anm. d. Red.: Es waren immer noch nur 32 Minuten !) habe ich ganz schön Durst bekommen. Mein Geschlabber (leise ging nicht, es musste schnell gehen) hat Luke von seinem Stoffhund abgelenkt und ebenfalls in die Küche gelockt. Er hängt seinen Kopf ebenfalls in den Napf und säuft wie ein Loch. Junge, Junge – danach sieht’s hier schon mal aus, als hätte einer von uns eine Arschbombe mitten in den Wassernapf gemacht. Dann wandert mein Blick weiter und ich entdecke noch zwei Näpfe. Wow, was ist DAS denn – wen erwartet Ihr denn noch hier ? Einen Grizzly ? Klar, wir sind Labradore und auch klar, wir wachsen noch ein erhebliches Stück. DANN sind diese Riesennäpfe durchaus toll, bestimmt. Aber jetzt muß ich ja meine Wanderstiefel anziehen, wenn ich kleine Maus zu Fuss durchlatschen wollen würde. Das haben Frauchen und Herrechen eindeutig zu gut gemeint. Aber egal, Hauptsache die Näpfe sind immer gut gefüllt ☺ !
Begleitet werden alle unsere Schritte von Herrchen und Frauchen, die sich schon wieder mit ihren Handies bewaffnet haben und laufend Fotos von uns machen. Weiter geht die Tour in den Flur zurück, dann ins Schlafzimmer und ins Bad. Da finden wir eine Dusche, in die sogar wir kleinen Welpis ebenerdig laufen können. Sehr gut, denn Dusche = Wasser, und wir Labis lieben schliesslich Wasser ☺ !
Luke erscheint neben mir und sieht mich fragend an. Ich weiß schon, was er meint – er will unbedingt wissen, was denn nun mit dem Garten ist. Und als hätten unsere neuen Menschen unsere Gedanken gelesen, werde ich von Frauchen genommen, Luke von Herrchen und schon geht es raus auf die Terrasse. Mööönsch, ist DAS schön hier ! Wir hören Vögel zwitschern und das Laub der Bäume rascheln. Die Sonne strahlt mit Herrchen und Frauchen um die Wette, sodaß wir die Augen etwas zukneifen müssen, so hell ist das. Die beiden setzen uns nebeneinander ins saftige Gras (ein Glück, hier ist kein „Rasen“, sondern eine richtig schöne Wiese. Das heißt, wir werden hier ausgelassen spielen und toben können…) und lassen uns einfach selbst weiter den Garten entdecken. So viele neue Gerüche und Eindrücke, es ist zu schön hier… Herrchen filmt uns sogar. Und jedesmal, wenn ich vor lauter Begeisterung vergesse, daß ich abwechselnd beim Laufen eine Pfote vor die andere setzen muß und es mich wieder waffelt oder ich mich nicht wirklich elegant überschlage, lachen sich die beiden schlapp.
Hinter dem Haus fällt uns sofort eine Stelle auf, wo man die blanke und trockene Erde sehen kann. Da sind bestimmt ein paar spannende Sachen vergraben, extra für uns, und wir sollen sie ausgraben, nicht wahr ? Ist doch so, oder ? Klasse – aber darum kümmern wir uns später. Wir sehen in der Wiese einen großen Ball liegen. Natürlich viel zu groß, um ihn zu tragen oder überhaupt greifen zu können, aber zumindest kann man ihn ronaldo-like herumschussern. Dieser Grünstreifen mit den hübschen Blümchen zwischen Wiese und Terrasse ist bestimmt unser Klo. Kann nicht anders sein. Und da ich heute schon lange auf den Beinen bin, viel erlebt habe und vorhin auch noch viel getrunken habe, muß ich schleunigst was loswerden. Also ab durch die Hecke – ähh, ins Beet und hinhocken. Aaaaah, tut das gut. Herrchen und Frauchen verfallen mit einem Schlag in einen Freundentaumel und loben uns wie Bolle. Das gefällt uns. Wir wollen schliesslich unseren Menschen immer gefallen. Ich laufe zu Frauchen und hole mir ein paar Streichler ab. Luke hat zwischenzeitlich ebenfalls gepullert – er allerdings im Beet in der hintersten Ecke im Garten – und wird gerade von Herrchen gelobt. Die finden das echt toll…
Im restlichen Tagesverlauf erholen wir uns erstmal und schlafen fast eine ganze Stunde, dann spielen und raufen wir, dürfen wieder raus in den Garten, setzen unmittelbar danach „aus Versehen“ das Wohnzimmer unter Wasser und bekommen auch noch leckeres Essen, welches wir heisshungrig verschlingen. Hier gibt es genau das gleich Essen wie vorher in unserem ersten Zuhause. Das ist super.
Später bekommen wir dann unseren ersten Besuch – es sind Omi und Opi, also die Eltern vom Herrchen. Auch die sind begeistert von uns und wir werden wieder beschmust wie sonst was. Herrlich. Alle freuen sich immer richtig doll, wenn wir uns ganz normal bewegen. Scheinbar sieht das ulkig aus, weil wir noch nicht ganz so koordinierte Bewegungsabläufe haben. Aber das wird noch.